In den Vorankündigungen der Presse wurde nicht zuviel versprochen: Die rührigen Büchiger Musikerinnen und Musiker beider Orchesterformationen, ob Jugend- oder großem Blasorchester, mit ihren Dirigenten, zeigten sich in bester Spiellaune und begeisterten restlos das Publikum in der Büchiger Bürgerwaldhalle. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Helmut Rach, u.a. auch des Ortsvorsteher Uve Vollers mit Gattin und dem stellvertretenden Präsidenten des Blasmusikverbandes Karlsruhe Bernhard de Bortoli mit Gattin, begann das Jugendorchester klanggewaltig und fulminant mit Auszügen aus der Ouvertüre 1812 von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, die den Sieg Russlands in den napoleonischen Kriegen 1812 darstellen soll. Als weiteres Stück wählte Dirigent Armin Westermann für seine rund 30 Jungmusikerinnen und Jungmusiker das mit einem deutlichen Rock-Anstrich versehene 'Trumpet Shout-Out!', ein überaus energiegeladenes Trompeten-Feature in drei Teilen.
Originell war das folgende Stück "Boomwhackers Party" von Benoit Chantry. Boomwhackers' sind farbige Röhren, die separat abweichend gestimmt sind. Die Zuhörer fragten sich, was das Orchester mit diesen Röhren anfangen wird. Fabian Westermann, Simon Köpp, Anna Haas und Katharina Hipp klopften auf ihre Körper und lösten mit 3 kontrastierenden Teilen das Geheimnis dieses Stückes. Schon im Rampenlicht stehend bedankten sich die Sprecher des Jugendorchesters bei ihrem Dirigenten Armin Westermann für die vielseitige und erfolgreiche Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, auch wenn dafür manchmal wohl starke Nerven notwendig waren. Jugendleiter Frank Raupp führte durch das musikalische Programm der Jugendkappelle, das eindrucksvoll mit Lord of the Dance weiter ging, der Nacherzählung einer alten irischen Legende vom Kampf der guten Mächte gegen die bösen Mächte. Mit dem bekannten modernen spanischen Weihnachtslied im Latin-Rhytmus Feliz Navidad beendete das Jugendorchester seinen Part und stellte wieder einmal mehr unter Beweis, dass die Nachwuchsarbeit beim MVB bestens funktioniert und in besten Händen liegt.
Schwungvoll auch der Auftakt des großen Orchesters mit der sinfonischen "Toccata for Band" von Frank Erickson. Abwechslungsreiche Musik versprach H.Rach in seinen einführenden Worten. So konnten sich die vielen Gäste nach diesem Original-Werk zur Eröffnung, nun auf ein anspruchsvolles Medley der bekanntesten Lieder der Baden-Württembergischen Pop-Band "PUR" freuen. Bereits 1939 wurde der nächste Titel komponiert, den Dirigent Siegfried Schneider für seine hochmotivierte Musikerschar auswählte. Der bis zum heutigen Tag aktuelle Big-Band Song "Moonlight Serenade" in einem fantastischen Arragement von Lorenzi Bocci wurde von den Büchigern so hingebungsvoll vorgetragen, dass mancher Gast im Anschluss meinte, dass Glenn Miller selbst mit seiner Band auf der Bühne sitzt. Jürgen Kirn, kein Unbekannter im Kraichgau, sein besonderes Markenzeichen die Trompete. My Way, ein Lied das durch Frank Sinatra weltberühmt wurde, ist auch hervorragend als Trompeten-Soli geeignet. Für Jürgen Kirn wie auf den Leib geschrieben. Voll Hingabe, frei stehend auf der Bühne, ohne Noten brillierte Jürgen Kirn und begeisterte das Publikum zu Beifallsstürmen. Mit der ursprünglich für Brassband arrangierten "Oxford Intrada", durchzogen vom Choralthema Adeste Fideles, von Jan de Haan, erfolgte festlich der Übergang zur besinnlicheren Bläsermusik des Büchiger Blasorchesters. Der 400 Jahre alte Adventschoral "Macht hoch die Tür", der in der Adventszeit bei allen Christen gesungen wird, veranlasste den Niederländer Jan de Haan eine anspruchsvolle, anmutende Paraphrase über diesen wunderschönen Choral zu komponieren. Nach einem ruhigen andächtigen Intro im Wechesel der Holz-u.Blechbläser erfolgt zum Ende hin der Liedsatz. Zuerst von den Blechbläsern, dann von den Holzbläsern und als Höhepunkt die Tuttiversion mit Pauken, Glocken und kontrapunktischer Überstimme im hohen Blech, zu dem auch die Gäste zum mitsingen eingeladen waren. Eine ganz besondere Aufführung erlebten die Gäste mit der Pop-Ballade "You raise me up", das ursprünglich ein Instrumentalstück war und nun aber auch häufig aufgrund des Textes, der einen christlich, religiösen Hintergrund aufweist, als zeitgenössiche Hymne in Gottesdiensten zu hören ist. Die Büchiger Musikerin Barbara Hagmann ist nicht nur eine hervorragende Trompetenspielerin, sondern auch eine begnadete Gesangssolistin. Dezent vom großen Orchester begleitet, sorgte sie für andächtige Stille in der Halle, jedoch nach dem Schlußakkord für überschwenglichen, begeisterten Beifall für diese tolle Leistung.Traditionell schon das Schlußstück der Winterfeier beim MVB. Happy Christmas ein immer wieder gern gehörtes Medley aus der Feder von Manfred Schneider sorgte fröhlich, weihnachtlich eingestimmt für einen nahtlosen Übergang zum gespannt erwartenden Schwank "Hubertus und der Wundermann" der vereinseigenen Theatergruppe. Roswitha (Stephanie Mader) hat ihren Hang zu übersinnlichen Dingen entdeckt und sie und ihre Freundinnen (Barbara Hagmann u. Sandra Hipp) versinken zum Erstaunen der skeptischen Ehemänner (Karl Bachmann, Helmut Rach, und Sascha Theobald) in tiefe Meditation. Ein rätselhafter Guru (Michael Köpp) wird für die drei Frauen zum Objekt hingebungsvoller Verehrung. Jäh findet jedoch die Gelassenheit der Ehemänner ein Ende, als sie erkennen müssen, dass die Heilslehre dieses Gurus nicht nur unangenehm sondern auch für badische Verhältnisse recht kostspielig ist. Gemeinsam hecken die drei einen Plan aus. Eine Super Aufführung mit viel Heiterkeit und Frohsinn,dank des großen schauspielerrischen Könnens der Büchiger und Neibsemer Originale, die die Gäste begeisterte und die Sorgen des Alltages schnell vergessen liesen.
Vielen Dank an Martin Doppelbauer für die Bilder der Veranstaltung und die Tonaufnahmen!